Samstag, 18. Oktober 2014

Erkenntn-Is-land

Der Tag besteht aus Dienstexzessen,
nachts platzt jeder Traum im Wind.
Wir trinken Schnaps um zu vergessen,
wie vergänglich wir doch sind.

Trotz dem täglichen Bemühen,
bleibt unser Schaffen unerkannt.
Um diesem Kreislauf zu entfliehen,
hilft nur ein Flugticket nach Island.


So beginnt man seine Reise,
als erwartungsvoller Mann,
doch Island zeigt auf seine Weise,
dass man nichts erwarten kann.

Auf den Straßen ins weite Nichts,
erstreckt sich vor einem das Land.
Weit und breit kein Mensch in Sicht,
der Fremde bleibt hier unbekannt.

Wasserfälle, die ewig streben,
doch ihr Rauschen scheint vergebens,
dabei kann es uns so viel geben,
es spielt die Melodie des Lebens.

Zuerst seh’n sie nur aus wie Regen,
doch sicher ist man sich hier nie.
Bald wird aus dem Fall ein Schweben,
das Land grenzenloser Magie.

Inmitten zweier Gletscherspalten,
erstarrt das Leben zum Moment.
Liebe, Luft und Hass erkalten,
bis kein Mensch mehr den Ander’n kennt.

Im Abendlicht erzählt die Brandung,
von Abenteuern auf dem Meer.
Die Zeit verliert ihre Bedeutung,
das Herz wird schwer, der Kopf ist leer.

Geysire spritzen, Wälder wogen,
Gletscher wandern, Winde toben.
Das bloße Schauspiel der Natur,
ist für den Mensch ’ne Geisteskur.

Schließlich kommt die große Einsicht,
bezüglich der Vergänglichkeit:
Nur was aufrichtig und rein ist,
übersteht den Lauf der Zeit.


Mit diesem Wissen kehrt man heim,
und nichts ist mehr beim Alten.
Den Weg in die Unsterblichkeit,
kann man jetzt selbst gestalten.

So erhebt sich aus dem Nichts,
ein zartes Bauwerk aus Gedanken,
von dem die Menschheit ewig spricht,

der Tod ist überstanden.